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Herausforderndes Verhalten

Kinder nach Gewalterfahrungen zeigen oft unterschiedlichste Verhaltensweisen, die von Pädagogen und Sozialarbeitern häufig unter dem Sammelbegriff herausfordernde Verhaltensweisen oder Verhaltensauffälligkeiten zusammengefasst werden. Viele dieses Auffälligkeiten lassen sich unter Zurhilfenahme des “Guten Grundes” als Konsequenzen ihrer Gewalterfahrungen verstehen.
Grundsätzlich betrachtet, versuchen Betroffene vor allem eines: Einen Zustand der Sicherheit herstellen.
Jedoch nicht Sicherheit aus unserem Blickwinkel, sondern aus ihrem, von Gewalt geprägtem Blick.
– Das führt zu Verhalten, welches versucht die Erfahrungen der Vergangenheit zu vermeiden, koste es was es wolle
oder
– Verhalten, das versucht unsichere Situationen zu kontrollieren
– Verhalten, das versucht, für Eigenschutz zu sorgen.

Weitere Verhaltensweisen, die die Pädagogen herausfordern können, entstehen aus dem Zusammenspiel Trigger und Dissoziation. Ein Kind, das von einem Trigger überrascht wurde, befindet sich sowohl von seiner mentalen, als auch von seiner körperlichen Ebene in der vergangenen Erfahrung. Nicht das Kind, das vor 2 min anwesend war, handelt. Betroffene schildern die folgenden Erlebnisse oft, als ob sie gehandelt werden oder als ob sie das Geschehen aus Entfernung beobachten. Ihr Notfallsystem inklusiv aller hormonellen Zusammenhänge reagiert nicht auf das hier und jetzt, sondern auf die vergangene, lebensbedrohende Situation. Für Außenstehende ist der Übergang von einem Zustand in den anderen oft nicht zu erkennen.

All diese Verhaltensweisen lassen sich verstehen, wenn genügend Wissen vorhanden ist.